Abruf- oder Rahmenkredite sind vielen nicht geläufig. Bei Abrufkrediten erhält der Kunde einen Kreditrahmen, über den er frei verfügen kann. Zinsen werden nur auf den in Anspruch genommenen Betrag fällig. Der Kredit hat keine feste Laufzeit. Den Zins kann die Bank immer an den Marktzins anpassen. Welchen Kreditrahmen die Banken für ihre Abrufkredite anbieten, ist unterschiedlich. Finanztest fand bei den Banken im Test Höchstbeträge für den Kredit zwischen 1.500 und 50.000 Euro. Voraussetzung ist immer ein regelmäßiges Einkommen.
Ein weiterer Vorteil von Abrufkrediten: Über die Zinsen hinaus fallen keine zusätzlichen Kreditkosten an – keine Bearbeitungsgebühr, keine Bereitstellungsprovision und auch keine Kontoführungsgebühr für das Kreditkonto. Verbraucher sollten aber auch hier kritisch vergleichen: Die Deutsche Bank macht beispielsweise als einzige Bank den Zins für ihren Abrufkredit von der Bonität des Kunden abhängig. Kunden mit guter Bonität zahlen nur 3,92 Prozent, die mit schlechter Bonität 10,34 Prozent. Von einem Abrufkredit beim Fintech-Unternehmen Cashpresso rät Finanztest sogar ab: Das Unternehmen verlangt mit knapp 14 Prozent die höchsten Zinsen. Teurer als jeder Dispokredit.
Finanztest rät: Wer sein Girokonto regelmäßig überzieht, ist in der Regel mit einem Abrufkredit deutlich günstiger dran als mit seinem Dispo. Aber trotzdem gilt: Geliehenes Geld ist teures Geld. Deshalb sollte auch der Abrufkredit nicht dauerhaft genutzt werden.
Der Test Abrufkredite findet sich in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und online unter www.test.de/abrufkredite.