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Mittwoch, 08 April 2020 00:15

Corona - Aktuelles zur Situation im Landkreis Meißen (07.04.2020)

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Im Landkreis Meißen sind aktuell 130 Personen laut Statistik an Covid-19 erkrankt, sieben werden stationär behandelt. Die Zahl der Verstorbenen hat sich leider insgesamt auf fünf erhöht. 230 Menschen befinden sich in häuslicher Isolation.

Das Berliner Corona-Kabinett unter Führung von Kanzlerin Angela Merkel hat am Montag festgelegt, dass zeitnah über Schritte der Lockerung der strikten Verhaltensregeln entschieden wird. Das klingt nicht nach Optimismus, sondern nach sachlichem Entscheiden und Handeln. Alleine von Montag zu Dienstag ist deutschlandweit die Zahl der positiv auf Covid-19-Getesten um 3000 gestiegen.

Im Landkreis Meißen sind aktuell 130 Personen laut Statistik an Covid-19 erkrankt, sieben werden stationär behandelt. Die Zahl der Verstorbenen hat sich leider insgesamt auf fünf erhöht. 230 Menschen befinden sich in häuslicher Isolation, bei 32 Personen konnte die häusliche Quarantäne beendet werden. “Die Situation ist nach wie vor sehr angespannt“, sagte Amtsärztin Petra Albrecht. Auch wenn die Zahl der an Covid-19-Erkrankten im Landkreis Meißen eher langsam steige, „nimmt die der komplizierten Verläufe zu“. Schwerpunkt bleiben die 38 Altenheime mit insgesamt 3076 Plätzen. Im Vergleich zu anderen Landkreisen, so die Amtsärztin, gebe es derzeit keine großen Probleme, aber das könne sich jeden Tag ändern. Das Sächsische Sozialministerium hat Handlungsanleitungen herausgegeben, der Landkreis Meißen verteilt Desinfektionsmittel aus der BASF-Spende Schwarzheide an die Heime und die Elblandkliniken testen mit einem mobilen Team bei Verdacht.


Fest ohne Gottesdienst?

Christen gedenken am Karfreitag des Leidens und Sterbens Jesu Christi am Kreuz. Den stillen oder auch hohen Freitag begehen die Christen gemeinsam bei Gottesdiensten in ihrer jeweiligen Gemeinde. In diesem Jahr wird es wohl ein eher einsames Gedenken, denn die strengen staatlichen Regeln verbieten Gottesdienste wie Andachten generell. Landrat Arndt Steinbach sagte auf der Sitzung des Krisenstabes gerichtet an die Landesregierung: „Ich wünsche mir, dass das Kabinett Möglichkeiten prüft, die Gottesdienste stattfinden zu lassen. Kirchenräume sind groß und mit der Verpflichtung, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, reduziert sich die Ansteckungsgefahr erheblich.“ Da sei jeder Supermarkt gefährlicher. Für den Landrat sind genehmigte und damit vorbereitete Ausnahmen in jedem Fall inoffiziellen Andachten vorzuziehen.


SSG im Krisenstab

Die Städte und Gemeinden des Landkreises Meißen werden künftig eine Stimme im Covid-19-Krisenstab haben. Auf Vorschlag des SSG-Vorstandes wird der Bürgermeister der Gemeinde Zeithain Ralf Hänsel die Kommunikation zwischen Stab und Kommunen koordinieren. Der Oberbürgermeister der Stadt Radebeul und Vorsitzende des SSG- Kreisverbandes Bert Wendsche informierte Landrat Arndt Steinbach über die Entscheidung, die eine „weitere wichtige Möglichkeit ist, das koordinierte Vorgehen der Pandemiebekämpfung im Landkreis zu vertiefen“.


Medizinisches Equipment

Für den Kampf gegen das Corona-Virus werden Schutzmasken für Ärzte und Pflegekräfte weltweit händeringend gesucht. Im Landkreis Meißen haben sich medizinische Einrichtungen und Krankenhäuser wie die Elblandkliniken inzwischen nach regionalen Produzenten umgeschaut. Ob solche Lösungen auch zukunftsfest sind, wird sich zeigen. Die Bundesregierung will zumindest die Abhängigkeit von internationalen Märkten verringern und als Konsequenz aus der Corona-Krise den Aufbau einer deutschen oder europäischen Produktion von Schutzausrüstung für medizinisches Personal fördern. Es sei wichtig, so Kanzlerin Merkel am Montag gegenüber den Medien, „dass wir als eine Erfahrung aus dieser Pandemie lernen, dass wir hier auch eine gewisse Souveränität brauchen oder zumindest eine Säule der Eigenfertigung.“

Derzeit gibt es viele kommunale Initiativen unter der Überschrift „Hilfe zur Selbsthilfe“. So werden in der Gemeinde Zeithain Schutzmasken für die Feuerwehr, die Kita und die Gemeindeverwaltung genäht. Ähnliche Projekte gibt es auch in anderen Kommunen. Die 1. Beigeordnete des Landkreises Janet Putz berichtete von 3.000 Masken für die Elblandkliniken: „Mit einem solchen Vorhaben verbinden sich natürlich etliche Sicherheitsstandards, die unbedingt eingehalten werden müssen.“ Sie verwies zudem auf eine Nähanleitung, die die Elblandkliniken erstellt haben. Andrerseits haben deutschlandweit viele Unternehmen ihre Produktionen umgestellt bzw. erweitert und produzieren Masken sowie Schutzkleidung.


Einmaliger Bonus

Ärzte wie Pflegekräfte sind in der Corona-Krise besonders belastet. Die Elblandkliniken zahlen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen einmaligen Bonus in Höhe von 500 Euro. „Wir möchten uns damit bei unseren Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr Durchhaltvermögen in der aktuellen Corona-Krise bedanken“ sagte der Klinikvorstand Frank Ohi. Inzwischen haben auch Kassen und Länder reagiert und wollen u.a. den Altenpflegerinnen und Altenpflegern eine steuerfreie Sonderzahlung garantieren.

Weitere Informationen

  • Quelle: Landratsamt Meißen - www.kreis-meissen.de