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Mittwoch, 06 Mai 2020 01:28

Corona - Aktuelles zur Situation im Landkreis Meißen und zur Notbetreuung älterer Menschen (05.05.2020)

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Die Zahl der positiv getesteten Personen hat sich nicht erhöht. Sie liegt weiterhin bei 221. 181 Infizierte sind genesen und konnten die häusliche Quarantäne beenden. Die Zahl der Kontaktpersonen in häuslicher Isolation beträgt 74. Sechs Patienten werden stationär behandelt, zwei davon auf der Intensivstation. Die Zahl der an bzw. mit COVID-19 Verstorbenen liegt weiterhin bei 17.

Das medizinische Krisenmanagement der vergangenen Wochen ist beim Blick auf die aktuelle Corona-Statistik auch im Landkreis Meißen derzeit sehr erfolgreich. Der Vorstand der Elblandkliniken Frank Ohi sagte auf der Sitzung des Krisenstabes am Dienstag: „Wir fahren unser planbares Leistungsspektrum langsam wieder hoch, werden aber als Corona-Zentrum weiterhin präsent sein – in Meißen mit den stationären Möglichkeiten einschließlich der Intensivmedizin, in Radebeul und Riesa mit Diagnostik und Erstversorgung.“

Die Zahlen für den Landkreis Meißen: Es sind wie in den Tagen zuvor 221 positiv getestete Personen, 181 Infizierte sind genesen und konnten die häusliche Quarantäne beenden, sechs Patienten werden stationär behandelt, zwei davon auf der ITS. Die Zahl der an bzw. mit COVID-19 Verstorbenen liegt weiterhin bei 17 im Landkreis Meißen. Die Zahl der Kontaktpersonen in häuslicher Isolation beträgt 74. Auch der Nachtest in dem Radebeuler Altenpflegheim ist abgeschlossen. Es gibt keine neuen Corona-Infektionen. Die drei positiv Getesteten gehörten bereits zur ersten Gruppe der Infizierten.

Die neuen Alltagsregeln verknüpfen sich mit einem hohen organisatorischen Aufwand, in den sich Landkreis und Kommunen teilen. So informierte der SSG-Beauftragte und Zeithainer Bürgermeister Ralf Hänsel den Krisenstab über Regelungen zur Öffnung der Spielplätze in Regie der Stadt- bzw. Gemeindeverwaltungen. Die 1. Beigeordnete des Landkreises Janet Putz berichtete über die Vorbereitungen zur Öffnung von Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit in Kooperation mit den Trägern sowie dem Kreisjugendring: „Das Kreisjugendamt wird sich in den nächsten Tagen mit einem Schreiben an die Bürgermeister mit der Bitte wenden, die Öffnung zu unterstützen. Es wird zeitnah geplant.“ Wesentlich seien aber auch hier überzeugende hygienische Konzepte.

Sehr gut vorbereitet, so Janet Putz, haben sich die Schulen in Trägerschaft des Landkreises auf den Wiederbeginn des Unterrichts. Neben Lehrinhalten sind es auch hier die Hygienestandards, die höchste Aufmerksamkeit erfordern. So werden während eines Unterrichtstages Zwischenreinigungen bestellt, es gibt zusätzliche Desinfektionsmöglichkeiten und klare Abstandsregeln. Landrat Arndt Steinbach erklärte gegenüber dem Krisenstab, den Kreistag über Konzepte und Ergebnisse stetig zu informieren: „Es ist in der jetzigen Situation besonders wichtig, dass die Damen und Herren Kreisräte in das Krisenmanagement einbezogen werden, denn sie müssen sich auch mit den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Folgen auf Ebene des Landkreises auseinandersetzen.“


Stufenplan Tourismus

Eines dieser Themen ist der Tourismus im Landkreis Meißen, der mit der Corona-Krise zum Stillstand gekommen ist. Der 2. Beigeordnete des Landkreises und Dezernent für Technik Andreas Herr informierte über einen Brief des Landestourismusverbandes Sachsen an Ministerpräsident Michael Kretschmer: „Dieser Brief beschreibt die aktuelle Situation der Monate März/April, in denen die Tourismusbranche rund 1,2 Milliarden Euro Umsatz verloren hat. Davon entfallen 500 Millionen auf Übernachtungen und 700 Millionen Euro auf den Tagestourismus.“ In Sachsen rechnet die Branche mit 140 Millionen Euro Verlust pro Woche. Der Landestourismusverband hat dem Brief einen Stufenplan zum schrittweisen Wiedereinstieg beigefügt. Voraussetzung sind auch hier strikte Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen. Andreas Herr betonte, dass der Landkreis Meißen als ein Tourismusmagnet in Sachsen das Engagement unterstützen werde: „Ein Wiedereinstieg sollte bis zum 20. Mai analog des Tourismuskonzeptes erfolgen.“ Es sei zunächst ein Weg der kleinen Schritte, um die erreichten Erfolge bei der Eindämmung der Epidemie nicht zu überfordern. „Doch der Tourismus braucht dringend eine Perspektive“, so Andreas Herr.


Notbetreuung alter Menschen in der Tagespflege

Der Freistaat Sachsen hat für die Betreuung alter Menschen in Tagespflegeeinrichtungen das generelle Betretungsverbot aufgehoben. Gesundheitsministerium Petra Köpping sagte: „Wir ermöglichen eine Notbetreuung in Tagespflegeinrichtungen, die nicht in einem Verbund mit einer stationären Einrichtung stehen.“ Diese Regelung gilt auch für den Landkreis Meißen. Die Pflegekoordinatorin der Landkreisverwaltung Dagmar Socher hat in den letzten Tagen viele Fragen zu dieser Sonderreglung beantwortet: „Der Alltag hat gezeigt, dass es in begründeten Einzelfällen möglich sein muss, die Tagespflege auch in Corona-Zeiten für alte Menschen offen zu halten. Für pflegebedürftige Menschen ist es mitunter sehr wichtig, die notwendige Tagesstruktur beizubehalten. Dazu kommt, dass Angehörige oftmals auch an ihre Grenzen stoßen oder aufgrund beruflicher Pflichten nicht in der Lage sind, eine Tagespflege durchzuführen.“ Laut Aussage der Pflegkasse gibt es im Freistaat Sachsen 441 teilstationäre Einrichtungen mit 7.294 Plätzen. Auch im Landkreis Meißen sind diese Angebote sehr gefragt. „Wer auf eine solche Betreuung angewiesen ist“, so Dagmar Socher, „muss den Antrag an das Sächsische Sozialministerium richten. Dort wird entschieden, ob eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden kann.“ Mehr Infos unter: www.coronavirus.sachsen.de. Tagespflegeeinrichtungen, die zusammen mit stationärer Pflege betrieben werden, bleiben weiterhin geschlossen, um potenzielle Infektionswege vor allem mit Blick auf die Pflegeheime zu stoppen.

Weitere Informationen

  • Quelle: Landratsamt Meißen - www.kreis-meissen.de