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Mittwoch, 25 März 2020 00:26

Corona: Informationen zur aktuellen Situation im Landkreis Meißen und zu weiteren Maßnahmen (24.03.2020)

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Die Zahl der akut an COVID-19 Erkrankten ist im Landkreis Meißen auf 34 gestiegen, über 300 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne.
 
Erste stationäre Einweisungen

Inzwischen gibt es auch die ersten Patienten, die stationär behandelt werden müssen. Dabei handelt es sich um zwei Landkreisbewohner, die das 80. Lebensjahr überschritten haben.

Heute nimmt die zentrale COVID-Leitstelle an der Uniklinik Dresden ihre Arbeit auf, so die Information des Vorstandes der Elblandkliniken Frank Ohi. Rund um die Uhr werden COVID-19-Patienten über diese Zentrale an Kliniken in Dresden plus Umland je nach Bettenkapazität vermittelt. Die Elblandkliniken sind Teil dieses Verbundes, folgen aber mit ihrer COVID-19-Station in Meißen einem eigenen Konzept. Dazu erklärte der Vorstand: „Wir halten die Häuser in Radebeul und Riesa für andere Notfälle offen und werden unsere COVID-Patienten ausschließlich in Meißen behandeln.“

Am Meißner Krankenhaus wird voraussichtlich am 25. März die mobile Station der Kassenärztlichen Vereinigung in Kooperation mit den Elblandkliniken mit der Testung von COVID-19-Verdachtsfällen beginnen. Die Infektionsambulanz der Klinik Meißen wird mit der KV-Einrichtung zusammengeführt. Zusätzlich zu den Tests, die per Abstrich erfolgen, soll ein „Call-Center“ die Patienten über ihren Testtermin informieren. „Die Terminvergabe“, so Frank Ohi im Krisenstab, „ist die Voraussetzung für den Test, d.h., ohne Termin auch kein Test.“


Kreistag abgesagt

Aufgrund der Allgemeinverfügung des Freistaates Sachsen zu weitreichenden Ausgangsbeschränkungen und Veranstaltungsverboten wegen der Corona-Epidemie erfolgte über die Mitglieder des Ältestenrates die Abfrage der Fraktionen des Kreistages Meißen zur Teilnahme an der geplanten Kreistagssitzung am 26. März 2020. Die Rückantworten ließen den Schluss zu, dass der Kreistag aufgrund persönlicher Gründe vieler Kreisräte im Zusammenhang mit der Corona-Situation nicht beschlussfähig wäre. Daraufhin sagte Landrat Arndt Steinbach den Kreistag ab und verband diese bislang in der Geschichte des Landkreises Meißen einmalige Entscheidung mit großem Verständnis für die Mitteilung der Kreisräte, gegenwärtig nicht an einer öffentlichen Sitzung teilzunehmen. Zudem sind etliche Kreisräte etwa durch die Anordnung einer Quarantäne indirekt von der Epidemie betroffen.


Familienhilfe

Eine Epidemie, wie wir sie gegenwärtig mit Quarantäne und strikten Ausgangsbeschränkungen erleben, fördert mitunter familiäre Konfliktsituationen. „Hier ist Hilfe von außen oftmals ein guter Weg, den Familienfrieden wieder herzustellen“, sagte die 1. Beigeordnete des Landkreises Meißen Janet Putz. „Wir sind sehr dankbar für dieses ehrenamtliche Engagement vor allem im Kinder- und Jugendbereich“, so ihr Statement auf der Krisensitzung. Gegenwärtig gibt es viele Vereine und Initiativen fast flächendeckend, die Familienhilfe und Freizeitangebote für Kinder wie Jugendliche in ihrem Programm haben.


Polizeikontrollen

Bereits am Montag kontrollierte die Polizei im Landkreis Meißen die Einhaltung der Allgemeinverfügung zu weitreichenden Ausgangsbeschränkungen und Veranstaltungsverboten vom 23. März 2020. Das Ergebnis war nicht so positiv wie erwartet. Unter Alkoholeinfluss kam es zu derzeit verbotenen Gruppenbildungen u.a. in Meißen, Coswig, Nossen. Ein sehr ähnliches Bild gab es auch in der Region Riesa-Großenhain. Landrat Steinbach dankte der Polizei für ihre Kontrollen und sagte: „Ich hoffe sehr, dass die Einsicht mit Blick auf die Verhaltensregeln und der Respekt vor dieser Krankheit zusammenfinden. Das Gruppenverhalten ist nicht akzeptabel und wird geahndet.“

Weitere Informationen

  • Quelle: Landratsamt Meißen - www.kreis-meissen.de