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Samstag, 28 März 2020 00:12

Corona - Aktuelles zur Situation und zur Arbeit des Krisenstabes

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Die Zahl der an Covid-19 Infizierten steigt auch im Landkreis Meißen weiter. Am 27. März waren es 52 Patienten, davon befinden sich sechs nach wie vor in stationärer Behandlung. Rund 100 Abstriche werden täglich in den Elblandkliniken ausgewertet, so dass die Zahl der Infizierten auch am Wochenende weiter steigen wird.

Für 412 Menschen heißt es in den nächsten Wochen, eine häusliche Quarantäne zu organisieren. Ein aktuelles Thema in den Medien sind die deutschlandweiten Klinikkonzepte zur Aufnahme schwerstkranker Covid-19-Patienten verknüpft mit der Absage lebenswichtiger Operationen und Behandlungen. Die Elblandkliniken im Landkreis Meißen gehen andere Wege. „Auch wir haben den intensivmedizinischen Bereich hochgefahren, allerdings mit Blick auf Covid-19-Patienten nur im Krankenhaus Meißen“, erklärte Klinikvorstand Frank Ohi auf Nachfrage. Die Häuser in Riesa und Radebeul arbeiten wie geplant. „Auch die Meißner Klinik“, so Frank Ohi, „versorgt weiterhin die anderen Patienten. Wichtige Untersuchungen und Therapien werden weder abgesagt noch auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.“


Gespendet

Die Unfallkasse Sachsen spendete den Elblandkliniken über 4.000 Einheiten Mundschutz. Das Meißner Krankenhaus hat als Covid-19-Zentrum im Landkreis Meißen einen sehr hohen Bedarf an Schutzkleidung bzw. Mundschutz. Die Spende der Unfallkasse stammt aus Lagerbeständen, die jetzt aufgelöst werden mussten. „Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Vorstand Frank Ohi, „ist dieser Schutz der Gesundheit auch ein Zeichen der Anerkennung in dieser für alle komplizierten Situation.“


Polizeieinsätze

Die Situation im Landkreis ist relativ ruhig, so die Einschätzung der Polizei. Zur Bilanz am Donnerstag gehören 74 Einsätze mit 22 Strafanzeigen. Schon wie in den Tagen zuvor standen untersagte Ladenöffnungen und Gruppentreffen an der Spitze. Am Wochenende werden die Kontrollen verstärkt auch mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei.


Lebensmittelkontrollen

Der Leiter des Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramtes Hans-Jörg Klaue informierte den Krisenstab über die lückenlose Lebensmittelkontrolle in Senioren- sowie Pflegeheimen: „Wir wollen gemeinsam mit dem Pflegepersonal jedes weitere Risiko für die Heimbewohner so klein wie nur möglich halten.“


Telefonkonferenz

Täglich treffen sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretzschmer und die Landräte zu einer Telefonkonferenz. Am Donnerstag gab es seitens des MP großes Lob für die Gesundheitsämter der Landkreise. Landrat Arndt Steinbach gab diese Anerkennung gerne weiter: „Ohne die fachliche Kompetenz und das große Engagement der Gesundheitsämter wäre der Freistaat nicht so erfolgreich bei allen Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 bzw. bei der Vorbereitung auf den Höhepunkt der Epidemie im Freistaat.“

Zudem informierte der Ministerpräsident die Landräte über Wirtschaftshilfen für Unternehmen, die durch die Epidemie in Schieflage geraten sind. Unternehmen mit bis zu einer Million Umsatz erhalten Hilfe über die Sächsische Aufbaubank (SAB), mit mehr als einer Million Euro Umsatz über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Info unter: www.sab.sachsen.de


Mehr Personal

Die 1. Beigeordnete des Landkreises Meißen Janet Putz informierte in der Krisensitzung über eine geplante personelle Unterstützung der Gesundheitsämter durch den Freistaat. „Wir reden hier über einen zusätzlichen Mitarbeiter pro 20.000 Einwohner“, so Janet Putz. In Teams soll sich dieses zusätzlich vom Freistaat finanzierte Personal „ausschließlich um die Identifikation von Infektionsketten und Kontaktermittlungen kümmern.“ Auch 600 Medizinstudenten sollen die Gesundheitsämter unterstützen.

Die nächste Sitzung des Krisenstabes ist für Sonnabend, den 28. März 2020, geplant.

Weitere Informationen

  • Quelle: Landratsamt Meißen - www.kreis-meissen.de