Back to Top

Das Stadt- und Regionalportal

Donnerstag, 06 November 2025 00:06

Sachsen drängt auf Tempo bei Neubaustrecke Dresden-Prag

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Staatsministerin Kraushaar setzt sich bei EU-Kommission für Förderung bei grenzüberschreitendem Schlüsselprojekt ein 
 
Sachsens Staatsministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung, Regina Kraushaar, führt in dieser Woche Gespräche bei der Europäischen Kommission in Brüssel, um die weitere Förderung und Unterstützung der Neubaustrecke Dresden-Prag zu sichern. Dabei geht es insbesondere um die Frage, wie die Strecke in der kommenden EU-Förderperiode 2028 bis 2034 weiter finanziert werden kann.

Die Neubaustrecke Dresden-Prag ist Teil des europäischen Kernnetzkorridors Rhein-Donau und gilt als eines der wichtigsten grenzüberschreitenden Bahnvorhaben in Mitteleuropa. Als Kernelement des Transeuropäischen Verkehrsnetzes TEN-V soll sie neue Kapazitäten für den Schienengüterverkehr und attraktive, schnelle Reiseverbindungen bringen. Von Dresden nach Prag soll die Zugfahrt künftig nur noch eine Stunde dauern, von Berlin nach Wien reist man dann nur noch vier Stunden.

»Die Neubaustrecke Dresden-Prag ist ein europäisches Zukunftsprojekt – sie verbindet nicht nur zwei Länder, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Kontinents. Ich setze mich dafür ein, dass die Neubaustrecke kommt, natürlich inklusive Erzgebirgstunnel, für den die Vorplanungen ja bereits fertig sind. Wir brauchen die enge und schnelle Anbindung an Tschechien und Prag – genau wie es diese Anbindungen auch nach Paris und Amsterdam gibt! Die aktuelle Strecke durch das Elbtal wird den hohen Anforderungen an die verschiedenen Schienenverkehre der Strecke nicht mehr gerecht und ist auch deshalb eine erhebliche Belastung für die Menschen, die im oberen Elbtal leben«, betont Staatsministerin Regina Kraushaar.

»Sachsen hat das Vorhaben mit Nachdruck auf die europäische Agenda gebracht. Jetzt gilt es, einerseits die Zusage der EU-Förderung zu sichern und das Projekt andererseits auch zügig auf deutscher Seite voranzubringen. Die Planungen dürfen nicht an nationalen Hürden scheitern«, so die sächsische Infrastrukturministerin weiter.

Das deutsch-tschechische Großprojekt ist seit Jahren ein Schwerpunkt sächsischer Infrastrukturpolitik. Auch die EU unterstützt das Projekt seit nunmehr fast zwanzig Jahren und trägt zur Realisierung des Bahnvorhabens bei. Bereits in der laufenden Förderperiode bis 2027 fließen zweistellige Millionenbeträge in die Planung. Die Vorplanung und Variantenuntersuchung wurden im Frühjahr 2024 abgeschlossen. Der Staatsvertrag zwischen Deutschland und Tschechien liegt unterschriftsreif vor. Tschechien hat seine Bereitschaft zur Unterzeichnung bereits erklärt, während auf deutscher Seite noch Abstimmungen zwischen dem Bundesverkehrsministerium, der Deutschen Bahn und dem Bundestag laufen.

Sachsen hat seit Jahren regelmäßig neue Initiativen gestartet, um das Projekt abzusichern und öffentlich zu verankern. Unter anderem hat Sachsen den Antrag auf Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan gestellt. Mit einer umfassenden Vorplanungsstudie wurde die Machbarkeit des Vorhabens belegt. Zuletzt fand am 17. Oktober 2025 in Berlin – im Vorfeld der parlamentarischen Befassung des Projekts – eine Informationsveranstaltung für Bundestagsabgeordnete und Vertreter der Deutschen Bahn statt. Der Vorstand der Deutschen Bahn AG hat nunmehr am 21. Oktober 2025 die entsprechende Entscheidung getroffen. Aktuell liegt das Projekt im Bundesverkehrsministerium, von wo es innerhalb weniger Wochen dem Bundestag zugeleitet werden soll. Gibt es dann dort ein positives Votum, sind alle weiteren Schritte, inklusive die Finanzierung der Kosten, zügig zu beschreiten.

Ein weiteres Zeichen für das Engagement des Freistaates setzt das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag gemeinsam mit dem Eisenbahnneubaustrecke Dresden-Prag EVTZ mit einer Ausstellung zur Neubaustrecke. Staatssekretärin Barbara Meyer nimmt am morgigen Donnerstag, 6. November 2025, an der Eröffnung teil. Die Ausstellung fördert den Dialog über das Projekt und bringt die enge Zusammenarbeit mit der tschechischen Seite zum Ausdruck.

Weitere Informationen

  • Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung